Samstagmorgen, 08.00 Uhr: ein strahlend blauer Himmel, eine tolle Location am Chiemsee und ein Hochzeitspaar, das ungeduldig auf diesen einen Tag hingefiebert hat, warten auf mich und mein Team – doch ganz so einfach sollte es an diesem Morgen leider nicht sein.
Wir waren noch gar nicht richtig losgefahren, da standen wir schon im Stau. Geschlagene 2 Stunden kämpften wir uns zum Chiemsee durch – Gott sei Dank plane ich immer ausreichend Zeitpuffer für die kleinen und großen Hindernisse ein, damit auch nichts schief gehen kann.
Als Zeremonienmeister bin ich nicht nur für den reibungslosen Ablauf über den gesamten Tag und die Dekoration der Trauung zuständig, ich bin auch Parkwächter, Händchenhalter, Moderatorin und stehe immer für Pflaster und Nähgarn zur Verfügung. Ich bin also überall gleichzeitig im Einsatz, was bei einem so großen Gelände, wie bei diesem Gut, schnell dazu führt, dass man den ein oder anderen Kilometer zusammenläuft.
Die Hochzeit stand unter dem Motto Vintage und die Braut hatte sich vor der Hochzeit sehr viel Zeit genommen, um vieles selber zu basteln und zu gestalten: Als Gastgeschenk gab es hausgemachte Marmelade und ein selbst gebastelter Wegweiser zeigte den Gästen den Weg zur Trauung und zur anschließenden Party. Und auch die Tischdekoration und die Namensschildchen versprühten Vintage-Charme.
Kistenweise liebevoll gestaltete Dekorationsartikel schafften wir durch die Location, über Stock, Stein und Wiese und bauten den Rosenbogen für die freie Trauung auf und dekorierten ihn. Für die Zeremonie wurden Bierbänke aufgestellt und diese mit Hussen überzogen.
Damit die Damen mit ihren High Heels nicht in der Wiese stecken bleiben, gab es extra „Absatzschutz“, diese werden über die dünnen Absätze gesteckt und verhindern das Einsinken in den Rasen. Auch für die Männer wurde vorgesorgt, diese bekamen Strohhüte zum Schutz vor der Sonne. Da viele Mücken unterwegs waren, wurden außerdem Mückensprays an alle Gäste verteilt.
Zeitgleich kam die Konditorin und brachte für den Vormittag Cake Pops, Erdbeeren mit Schokolade und eine Obsttorte. Zusätzlich zu all den Dekoartikeln hatte die Braut außerdem eine Candybar für Groß und Klein vorbereitet, die wir am Kuchenbuffet aufbauten.
Das sogenannte Biotop wurde passend im Vintage Stil dekoriert und für Kaffee und Kuchen nach der Trauung vorbereitet. Hierfür hatte die Braut extra wunderschönes Vintage-Geschirr gekauft.
Währenddessen begrüßte ich alle Gäste persönlich und brachte sie zum ersten Empfang und Get Together vor der Trauung.
Nicht nur wir, sonder auch die Gäste und sogar der freie Redner hatte Probleme mit dem Verkehr. Die Verzögerung ging aber schnell vorüber, da die Gäste mit dem ersten Aperitif in Ruhe ankommen und sich unterhalten konnten.
Während dann die Zeremonie lief, kümmerte ich mich um die letzten Absprachen mit dem Karikaturisten und den DJs und holte schnell die Hochzeitstorte und den Schokokuchen aus der Kühlung der Location.
Kaum hatte das Paar „Ja“ gesagt, fingen die ersten schon zu tanzen an. Es herrschte ausgelassene Stimmung – und wir hatten gerade einmal 17 Uhr. Die Gäste unterhielten sich, ließen sich vom Karikaturisten zeichnen und tanzten mit dem Brautpaar.
Währenddessen gaben mein Team und ich dem Saal für das Hochzeitsdinner den letzten Schliff, natürlich ebenfalls im Vintage-Stil.
Nachdem Candybar und Kuchenbuffet geplündert waren, ging es für alle zur Abendlocation auf dem Gut. Auf der Terrasse genoss das Brautpaar mit seinen Gästen einen zweiten Welcome-Drink, während ich den größten Teil der Trauung wieder abbaute.
Bei der standesamtlichen Trauung sollten die beiden – wie es der Brauch will – ein Herz aus einem Laken schneiden und dann gemeinsam hindurch steigen. Da sie es aber nicht mehr geschafft hatten, bat mich die Braut, das Laken bei der Feier erneut aufzuhängen. Nachdem sich alle Gäste am Eingang der Location versammelt hatten, folgten die beiden der Tradition, schnitten das Herz aus und stiegen hindurch.
Es folgte ein festliches 4-Gang-Menü, das in den Pausen von persönlichen Reden begleitet wurde und auch der Karikaturist fand weiterhin großen Anklang.
Gegen 22 Uhr wurde es dann exotisch. Eine Bauchtänzerin schwang ihre Hüften zwischen den Tischen und animierte alle zum Tanzen – die Party war in vollem Gange und die Stimmung ausgelassen.
Doch das war ja noch nicht alles. Um halb 12 wurden alle Gäste aufgefordert mit dem Brautpaar LED Luftballons mit guten Wünsche steigen zu lassen – doch Moment… wo ist die Braut?
Während Bräutigam und Gäste mit den Luftballons beschäftigt waren, hatte jemand die Braut entführt. Nur der Bräutigam kann sie nun freikaufen; wenn er sie denn findet.
Da die Party wegen der Lautstärke in den Raum vom Vormittag verlegt werden musste, war die Suche für den Bräutigam glücklicherweise sehr kurz und die Gesellschaft konnte ausgiebig weiterfeiern.
Viele der Gäste, wie auch das Brautpaar, schliefen im angrenzenden Hotel. Während das Brautpaar mit seinen Freunden und Familien feierte, brachten wir alle Geschenke in das Zimmer des Paares. Ein schöner und erfolgreicher Tag neigte sich (zumindest für uns) seinem Ende entgegen und die Füße waren froh, nach 12 km auch endlich Feierabend zu haben.
Fazit: Diese Hochzeit hat mir mal wieder gezeigt, wie wichtig Spaß und Beschäftigung auch am Nachmittag für die Gäste sind, sei es durch einen Karikaturisten, den Kuchen, Tanzeinlagen oder die traditionelle Brautentführung. So kommt den ganzen Tag über nur gute Stimmung auf und eure Gäste fühlen sich wohl. Um diese Stimmung zu halten, sprecht euch immer auch mit dem DJ und der Band ab, oder kreiert eine Liste mit euren Lieblingsliedern.
Die selbst gebastelten Dinge der Braut, wie der Wegweiser, die Namensschilder oder Gastgeschenke gaben dem ganzen seine besondere, persönliche Note. Selbst an Goodies wie Rasenstopper oder Hüte wurde gedacht und die Gäste haben sich sehr über diese kleinen Aufmerksamkeiten gefreut. Liebe zum Detail und persönlicher Einsatz waren hier wirklich Gold wert.
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Eure
Andrea Hinterberger und Team